Zehn Jahre Fukushima – immer noch keine Normalität

Grüne fordern auch Ausstieg aus Brennelemente-Herstellung

Am 11. März 2011 fand infolge eines starken Erdbebens mit nachfolgendem Tsunami das Reaktorunglück im japanischen Atomkraftwerk Fukushima statt. Daraufhin gelangten erhebliche Mengen radioaktiver Stoffe (Radionuklide) in die Atmosphäre. Die ganze Präfektur Fukushima wurde großflächig verseucht. Nun gilt es immer noch, das Land von winzigen radioaktiven Staubpartikeln zu befreien.

Auch zehn Jahre nach der Reaktorkatastrophe im Atomkraftwerk Fukushima sind die Folgen für Mensch und Umwelt immer noch spürbar. Die Langzeitfolgen der Katastrophe lassen sich nicht abschätzen. Regen- und Grundwasser dringen in die Anlage ein. Niemand weiß, wo die Leckagen sind, an denen das kontaminierte Wasser herausläuft. Es werden Unmengen an Wasser benötigt, um die Reaktoren zu kühlen. Das verseuchte Wasser fließt ins Meer.

Fukushima hat auch langjährigen Befürwortern der Atomtechnik gezeigt, dass es in hochentwickelten Ländern zur Katastrophe kommen kann und, dass ein Atomausstieg die einzig mögliche Prävention ist.

Die Grünen im niedersächsischen Landtag stehen für eine Welt ohne Atomkraft.

Eva Viehoff Landtagsabgeordnete aus Loxstedt stellt dazu fest: „Auch ohne ein eigenes Atomkraftwerk im Landkreis ist dieser durch die Atomkraftwerke Unterweser und Brunsbüttel direkt durch die Folgen von Störfällen und dem Rückbau betroffen. So betrifft die Einleitung radioaktiven Wassers aus der Anlage in Brunsbüttel die an der Elbe liegenden Kommunen direkt und die Frage der Lagerung von schwach radioaktivem Abfall aus der Anlage in Esenshamm (Unterweser) kann sehr wohl im Landkreis Cuxhaven erfolgen. Daher müssen wir die Folgen von Betrieb, Stilllegung und Endlagerung immer mit Blick auf die gesamte Region sehen. Auch wenn 2018 die Genehmigung für den Rückbau beider Atomkraftwerke erteilt wurde, wird sich die Region noch viele Jahre mit den Folgen des Rückbaues in Esenshamm (Unterweser) und Brunsbüttel beschäftigen müssen. Die Kosten des Rückbaus werden in beiden Fällen auf über eine Milliarde Euro geschätzt.  Dies zeigt, die Atomkraft ist genauso wenig ökonomisch wie ökologisch sinnvoll, wenn man die Langzeitfolgen im Blick behält.“

Die Grünen fordern daher den Ausstieg aus der Atomkraft im Grundgesetz zu verankern. Für den Weiterbetrieb der alternden AKWs müssen bis 2022 höchste Sicherheitsstandards eingehalten werden. Wir fordern den Rückbau verantwortungsvoll und mit Beteiligung der Bevölkerung durchzuführen sowie das Ende der Produktion von nuklearem Brennstoff (Lingen) und der Urananreicherung (Gronau) durchzusetzen und bis dahin ein Export-Stopp für Schrottreaktoren wie Tihange zu verhängen.

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